Spiegellinsenobjektive
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- Geschrieben von Thomas
- Kategorie: Kapitel Vier
- Veröffentlicht: 22. Februar 2012
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Spiegellinsenobjektive (katadioptrische Systeme) bündeln das durch die Frontlinse einfallende Licht mit einem ringförmigen Hohlspiegel am hinteren Objektivende und reflektieren es über einen zweiten, hinten auf der Frontlinse aufgeklebten Spiegel. Der Strahlengang wird "zusammengefaltet", die Baulänge erheblich verkürzt. Es entstehen meist kostengünstige kompakte Teleobjektive langer Brennweite und geringer optischer Qualität. Achtung, damit das keiner falsch versteht! Ich spreche hier von den preisgünstigen Super-Spiegel-Teleobjektiven, wie sie gerade bei ebay angeboten werden, welche mit „echten“ Teleobjektiven definitiv nicht mithalten können.
Sie weisen eine geringe Lichtstärke auf und haben eine feste Blende von meist 8 bei 500mm. Hierbei wird üblicherweise der „gesamte“ Durchmesser der Frontöffnung für die Errechnung der Blende genutzt. In einem solchen Falls kann die Belichtung nur über die Belichtungszeit oder durch Verwendung von neutralen Graufiltern (ND-Filter) vorgenommen werden. Die Möglichkeit der Bildgestaltung durch Veränderung der Schärfentiefe durch Variation der Blende ist natürlich ebenfalls nicht mehr gegeben.
Meine Gedanken über Spiegellinsenobjektive
Falls Du (wie häufig bei Angeboten in Internetauktionshäusern) irgendwo den Spruch lesen solltest: "Manche Fotografen setzen diesen Effekt aus gestalterischen Gründen ein", so stammt dieser garantiert nicht von einem Fotografen, sondern hier versucht ein „Werbetexter“ ein Kaufargument zu generieren.
Das aufgrund geringer Lichtstärke sehr dunkle Mattscheibenbild erschwert das Fokussieren. Wenn Du damit versuchst auf nur schwach strukturierte Elemente scharf zu stellen (diese Objektive haben meist keinen Autofokus), so kann es passieren, dass Du bei der Scharfstellung durch den stark unruhigen Hintergrund irritiert wirst, oder einfach gar nichts mehr erkennen kannst.